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Bibel lesen, lernen und leben – Astralkult

Astralkult, Astrolatrie

Astralkult bedeutet, dass Menschen Gestirne statt ihres Schöpfers verehren. Die bekanntesten Kulte dieser Sorte verehren Sonne oder Mond, aber auch einzelne Sterne, Sterngruppen oder die Sterne allgemein können Gegenstand dieser Kulte sein.

Unsere Wochentage Sonn-Tag und Mon(d)-Tag haben auf diese Weise ihre Namen erhalten. Die gesamte Astrologie und ihre Horoskope mit der Schicksalsgläubigkeit sind eine immer noch moderne Form dieser uralten Kulte.

Entstehung

Die Wissenschaftler des alten Orients vor über 4000 Jahren kannten die runde Form der Erde und Himmelskörper sowie ihre Bahn um die Sonne ebenso wie das platonische Jahr, das durch die Taumelbewegung der Erdachse (vergl. Kreisel) hervorgerufen wird. Sie konnten Mond- und Sonnenumlauf auf ihre kleinste Zeiteinheit (etwa 4 Sekunden) genau berechnen.

Erste belegbare Spuren des Astralkultes beruhen auf den Erzählungen der Kulturen aus dem Zweistromland über ihre Gründer. Dort ordnete man den ersten Herrschern und Vorfahren Wandelsterne (Planeten) als Astralseele zu während ein Sternbild als ihr Astraleib betrachtet wurde. So wurde mit Hilfe der Sterne Geschichte überliefert und weiter erzählt.

Im Zweistromland teilte man den Himmel in drei Regionen ein, die eindeutig astronomische Bedeutung haben:

  1. Nie untergehende Sterne: unsterblich, göttlich (nordische Entsprechung: Asgard)
  2. Auf und unter gehende (Wechsel-)Sterne: menschlichen (nordisch: Midgard)
  3. Nie aufgehende Sterne: Unterwelt, Totenreich, Dämonen (nordisch: Utgard; griechisch: Hades)

Aus der Unterwelt waren zum Beispiel sechshundert Sterne / Dämonen namentlich bekannt. Diese konnten von Babylon oder Uruk und Kisch aus zwar nicht - und zwar zu keiner Zeit! - gesehen werden, doch der rege Seehandel über den persischen Golf führte viele Seefahrer auf die Südhalbkugel und sie navigierten selbstverständlich mit den Dämonen.

In Die Höllenfahrt der Inanna wird in sieben Schritten beschrieben wie die Venus sich ihres göttlichen Schmuckes entkleidet, durch die Unterwelt (nicht Sichtbarkeit am Himmel) schreitet und nach dieser Reise zu den Menschen zurückkehrt um ihre Geschmeide wieder anzulegen und ihren Glanz zurück zu erhalten. Auf diese Weise ist schon vor Jahrtausenden der Schritt der mythologischen paraphrasierung der Astronomie als Schritt zur Astrologie dokumentiert.

Quellenangaben

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