Rhetorik Gleichnis
Ein Gleichnis ist eine sprachliche Konstruktion und hat einen festgelegten typischen Grundaufbau. Eng verwandt mit dem Gleichnis sind die Fabel und die Parabel.
Gleichnisse, Parabeln und Fabeln sind durch gemeinsame Strukturen gekennzeichnet. Allein durch das nebeneinanderlegen mehrerer biblischer Gleichnisse, kann diese Struktur sehr schnell erkannt werden. Wer diesen Aufbau und die daraus resultierenden Konsequenzen ignoriert, der geht an Sinn dieser sprachlichen Mittel vorbei.
- Einleitung:
mit X ist es wie mit Y
oderX ist Y gleich
. So oder ähnlich werden Gleichnisse in der Bibel meist eingeleitet. - Hauptteil: es folgt eine Erzählung unterschiedlicher Länge.
- Schluss: am Ende eines Gleichnis folgt eine zusammenfassende Quintessenz. Hier wird der Aspekt genannt auf den das Gleichnis hin zielt.
Durch den einleitenden Satz ist sprachlich klar, dass es sich hier um eine sehr spezielle Variante eines Vergleichs handelt. zu beachten ist dabei das es immer nur um einen sehr speziellen Aspekt geht. Und dieser Aspekt (Tertium comparationis
), auf den hin verglichen wird, wird formuliert oder erschließt sich aus dem Zusammenhang von selbst. Diese Grundlagen der sprachlichen Mittel, die in Parabel, Fabel oder Gleichnis eingesetzt werden lernt man im Deutschunterricht in der Schule in der Regel zwischen der 6. und 10. Klasse.
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relevante Bibelstellen:
- Gleichnisse zählen im AT nach Sprüche 1,6 zur Weisheit und zum Nachdenken (Reflektieren). So sprechen die Propheten Gottes häufig in Gleichnissen zum Volk (vergl.: Jes 5,1f; Jes 28,23f; Jer 18,1f; Hes 15,1f; Hes 16,1f; Hes 17,1f; Hes 21,1f; Hes 22,17; Hes 23,1f; Hes 24,1f; )
- NT: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Gleichnisse_Jesu