Text-Gattungs-Fehler (TGF)
Forderung
Die Textart muss erkannt werden. Aus der Textart folgen Konsequenzen. Jede Textart hat ihre Besonderheiten. Diese müssen erkannt und beachtet werden.
Fehlerbewertung
Wird die Textart nicht erkannt oder die zugehörige Vorgehensweise mit ihren Aspekten wird nicht berücksichtigt, so ist die Interpretation vollständig falsch! Kein noch so intelligenter Klimmzug kann den Fehler ausgleichen. Jeder, der auf eine solche Auslegung zurückgreift, hat auf Sand gebaut.
Fehlerfolgen
Ein Text-Gattungsfehler (TGF) löst eine ganze Lawine von Folgefehlern aus! Darum ist ein solcher Fehler fatal!
Konsequenz
Die gesamte Auslegung ist vollkommen hinfällig. Kein Gedanke ist in irgend einer Weise sinnvoll verwertbar! Der Ansatz ist falsch und zu verwerfen. Der Fehler kann nur korrigiert werden, indem die Arbeit vollständig von vorne begonnen wird.
Typische Stolperfalle
In der Bibel sind bildliche oder übertragene Redweisen sehr häufig. Oft werden bildliche und wörtliche Redeweisen nicht unterschieden. Nimmt man sie wörtlich, so sind die Schlussfolgerungen nur noch falsch!
Kurzform und Unterklassifizierung des Fehlertyps Textgattung
Um den Fehlertyp genauer zu klassifizieren ergänze ich ihn mit einer hochgestellten Ziffer:
- TGF0; – Textgattung nicht erkannt, die Fragestellung ignoriert oder eine falsche Textgattung behauptet bzw. erfunden.
- a → allegorisierend: Betrifft die Auslegung als Allegorie. Eine allegorische Auslegung ist nur dann zulässig, wenn der Autor den Text klar als Allegorie angelegt hat. Das muss aus dem Text selbst hervorgehen. Gleichnisse und Prophetie sind keine Allegorien!
- b → Berichte: Berichte, die bildlich oder symbolisch interpretiert wurden.
- g → Gleichnis: Gleichnisse (Parabeln, Fabeln), bei denen das ignoriert wird bzw. Die Vorgehensweise missachtet wird und die Aspekte übersehen wurden.
- TGF1; – Textgattung erkannt, aber die Konsequenzen ignoriert.
- TGF2; – Textgattung, Folgefehler.